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Schokotörtchen und ein Ausflug ins Palazzo

Ich bin eingeladen worden, mir die Palazzo Dinner Show in Wien anzusehen. Zum dritten Mal in Folge gastiert das Palazzo von November bis März mit seinem Spiegelpalast-Zelt in Wien. Geboten wird eine Mischung aus Zirkus, Koch-Event und Live-Musik. Das Vier-Gänge-Menü, dass zu viel Akrobatik und Humor serviert wird, trägt die Handschrift von Toni Mörwald.

Das Fazit gleich zu Beginn: Alles in allem ein schönes Event, mit ganz ordentlichem Essen und einer spannenden Show. Eignet sich gut als Geschenk oder zum Feiern eines besonderen Anlasses.

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Die Show hat mich durch ihre abwechslungsreiche Inszenierung wirklich überrascht. Humoristische Einlagen wechseln sich mit beeindruckender Akrobatik und Live-Musik ab. Ein Erzähler führt das Publikum mit einer leicht bekömmlichen Geschichte durch den Abend. Bei der Musik wird auch auf aktuelle Hits gebaut, wodurch die Show frisch und modern wirkt.

Alles dreht sich am Ende ums Essen, und genau das wurde gut eingebunden. Die Showeinlagen setzen die einzelnen Gänge wunderbar in Szene. Das gibt mir als Zuschauer zwischendurch eine angenehme Verschnaufpause, in der ich mit meiner Begleitung tratschen und das Essen genießen kann.

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Wir hatten einen Platz in einer der äußeren, höher gelegenen Logen mit gutem Blick auf die Bühne, die sich wie im Zirkus im Zentrum des Raums befand. In den Logen sitzt man sehr gemütlich und hat viel Platz. Die Tische in der Mitte wirken etwas gedrängter. Dafür ist man näher am Geschehen und wird vielleicht sogar in die Show eingebunden.

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Nun zum wichtigsten, dem Essen! Wir hatten uns für das klassische Menü entschieden (es gibt auch eine vegetarische Alternative). Das Essen ist im Eintrittspreis inbegriffen, die Getränke muss man vor Ort extra bezahlen. Es gibt ein paar Cocktails, verschiedene Weine und antialkoholische Alternativen. Wenn man möchte kann man sich eine Weinbegleitung für 30 Euro gönnen. Günstig ist ein Abend im Palazzo nicht. Aber dafür wird eben auch einiges geboten.

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Zur Vorspeise gab es „Feines rosa Kalb auf Trüffelcreme mit Knuspergarnele & Paradeis-Basilikum-Bruschetta“. Eine Vorspeise mit der man nicht viel falsch machen kann, auch wenn ich die Zusammenstellung etwas unmotiviert fand. Warum im Winter ein Bruschetta servieren? Und dann auch noch durchweicht, weil es wohl schon etwas früher hergerichtet wurde und gesaftelt hat. Ein buttrig-knuspriges Crostini mit mariniertem Kürbis hätte mir viel besser gefallen, und auch wunderbar mit dem guten Roastbeef harmoniert.

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Der Zwischengang war mein Favorit: „Medaillon vom Zander im Wurzelspeck auf Dijonlinsen, Steinpilzfond und gebranntem Lauch“. Der Fisch war zwar nicht in Wurzelspeck gewickelt, aber knusprig auf der Hautseite gebraten. Auf den Punkt und saftig, mit einem Stück knusprigen Schinkenspeck oben drauf. Die Linsen hatten einen guten Geschmack und auch der Steinpilzfond war köstlich abgeschmeckt. Beim verbrannten Lauch hätte man mutiger sein können, verbrannte Stellen habe ich eher nicht entdecken können. Alles in allem ein gutes Gericht!

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Zum Hauptgang gab es „Short Beef Rib mit Polenta-Parmesan-Salbei-Schnitte, Melanzanipüree und Kichererbsen“. Dieser Gang hat mich ein bisschen enttäuscht. Die Sauce war überpfeffert, die Polenta übersalzen, das Fleisch hätte noch ein bisschen mehr Zeit gebraucht um zart zu werden. Die ganze Komposition schmeckte sehr einheitlich, einzelne Komponenten kamen nicht zum Tragen.

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Zum Dessert gab es schließlich „Luftiges Schokoladenparfait im Baumkuchen mit Mandarine, grünem Apfel und Erdnuss“. Das Dessert gefiel mir wieder gut, auch wenn ich mein Schokomousse lieber schokoladiger und weniger sahnig mag. Aber das ist persönlicher Geschmack. Die Erdnüsse waren toll, ein paar mit Karamell überzogen, ein paar in Natur. Dazu die Früchte, eine runde Sache.

Insgesamt fand ich das Essen ganz in Ordnung, abgesehen vom etwas missglückten Hauptgang.

Schokotörtchen mit beschwipsten Mandarinen und Erdnüssen

Natürlich gibt es auch heute ein Rezept. Inspiriert vom Dessert im Palazzo habe ich für euch meine eigene Interpretation zusammengebastelt: eine Schokolademousse im zweifarbigen Biskuitmantel mit beschwipsten Mandarinen und Erdnüssen.

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Ein schönes Dessert, dass sich gut als Abschluss zu einem Weihnachtsdinner präsentieren lässt. Ihr könnt es schon am Vortag vorbereiten, und habt am selben Tag nur noch ein bisschen Anrichte-Arbeit. Gutes Gelingen!

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Die Eier mit dem Zucker mithilfe einer Küchenmaschine auf höchster Stufe zu einer hellgelben Masse aufschlagen (das dauert mindestens 10-15 Minuten). Das Mehl mit einem Schneebesen unterheben. Die Hälfte der Masse in eine andere Schüssel geben und den mit etwas Wasser angerührten Kakao unterheben. Die helle Biskuitmasse in einen Spritzsack füllen und zügig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech streifenförmig auftragen. Die dunkle Biskuitmasse auch in einen Spritzsack füllen und die Zwischenräume am Backblech auffüllen. Bei 200°C Heißluft ca. 15 Minuten backen. Sofort auf ein frischen Geschirrtuch kippen und das Backpapier vom Biskuit abziehen. Auskühlen lassen. Das Biskuit in Streifen schneiden und kleine Tortenringe damit auslegen.

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Für die Schokolademousse Wasser und Zucker in einem Topf verrühren und bei mittlerer Hitze zu einem dicklichen Sirup kochen. Die Eigelbe mit dem Vanillezucker in der Küchenmaschine hellgelb aufschlagen. Den heißen Zuckersirup langsam einfließen lassen, dabei stets weiter rühren. Mixen bis sich das Volumen der Eimasse verdoppelt hat. Die Schokolade über Wasserbad schmelzen und unter die Eimasse rühren. Die Masse etwas abkühlen lassen. Den Schlagobers steif schlagen und vorsichtig unter die Creme heben. Die Mousse in die Tortenringe füllen und im Kühlschrank für ein paar Stunden kalt stellen, bis die Schokolademousse starr ist.

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Erdnüsse schälen. In einem Topf den Zucker karamellisieren und die Erdnüsse darin schwenken. Auf einem Backpapier auskühlen lassen.

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Die Mandarinen schälen, die einzelnen Segmente voneinander lösen (wenn ihr wollt, könnt ihr die Haut abziehen). In einem Topf den Zucker karamellisieren lassen. Mit Rum ablöschen und sirupartig einkochen lassen. Die Mandarinen im Sud schwenken. Die Moussetörtchen vorsichtig aus dem Tortenring lösen und auf einem Teller anrichten.

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Marinierte Mandarinen rundherum verteilen. Mit karamellisierten und naturbelassenen Erdnüssen bestreuen. Ich habe außerdem eine kleine Vanille-Schlagobers-Haube auf die Törtchen gesetzt und einen Klecks Erdnussbutter als Bett für die Mandarinen verstrichen.

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Die Mousse schmeckt intensiv-schokoladig (nehmt unbedingt hochwertige Schokolade!), die Mandarinen habe ich mit etwas karamellisiertem Rum mariniert, die Erdnüsse geben den Crunch. Lasst es euch schmecken!

 

Hier das Rezept zum Ausdrucken:

Schokotörtchen mit Mandarinen und Erdnüssen
 
Arbeitszeit
Kochzeit
Zeit insgesamt
 
Portionen: 4
Zutaten
Biskuit
  • 6 Bio-Eier
  • 6EL Zucker
  • 5EL Mehl
  • 1EL Kakaopulver
Schokolademousse
  • 4 Bio-Eidotter
  • 70g Zucker
  • 30ml Wasser
  • 250g Schokolade (60%)
  • 1TL Vanillezucker
  • 300ml Schlagobers
marinierte Mandarinen
  • 4 Mandarinen
  • 50g Zucker
  • ein Schuß Rum
Anrichten
  • Erdnüsse
  • Zucker
Zubereitung
Biskuit
  1. Die Eier mit dem Zucker mithilfe einer Küchenmaschine auf höchster Stufe zu einer hellgelben Masse aufschlagen (das dauert mindestens 10-15 Minuten). Das Mehl mit einem Schneebesen unterheben. Die Hälfte der Masse in eine andere Schüssel geben und den mit etwas Wasser angerührten Kakao unterheben. Die helle Biskuitmasse in einen Spritzsack füllen und zügig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech streifenförmig auftragen. Die dunkle Biskuitmasse auch in einen Spritzsack füllen und die Zwischenräume am Backblech auffüllen. Bei 200°C Heißluft ca. 15 Minuten backen. Sofort auf ein frischen Geschirrtuch kippen und das Backpapier vom Biskuit abziehen. Auskühlen lassen.
Schokolademousse
  1. Wasser und Zucker in einem Topf verrühren und bei mittlerer Hitze zu einem dicklichen Sirup kochen. Die Eigelbe mit dem Vanillezucker in der Küchenmaschine hellgelb aufschlagen. Den heißen Zuckersirup langsam einfließen lassen, dabei stets weiter rühren. Mixen bis sich das Volumen der Eimasse verdoppelt hat.
  2. Die Schokolade über Wasserbad schmelzen und unter die Eimasse rühren. Die Masse etwas abkühlen lassen. Den Schlagobers steif schlagen und vorsichtig unter die Creme heben.
  3. Das Biskuit in Streifen schneiden und kleine Tortenringe damit auslegen. Die Mousse einfüllen und im Kühlschrank für ein paar Stunden kalt stellen, bis die Schokolademousse starr ist.
Mandarinen
  1. Die Mandarinen schälen, die einzelnen Segmente voneinander lösen und die Haut abziehen. In einem Topf den Zucker karamellisieren lassen. Mit Rum ablöschen und sirupartig einkochen lassen. Die geschälten Mandarinen im Sud schwenken.
Anrichten
  1. In einem Topf den Zucker karamellisieren und die Erdnüsse darin schwenken. Auf einem Backpapier auskühlen lassen.
  2. Die Moussetörtchen vorsichtig aus dem Tortenring lösen und auf einem Teller anrichten. Marinierte Mandarinen rundherum verteilen. Mit karamellisierten und naturbelassenen Erdnüssen bestreuen. Ich habe außerdem eine kleine Vanille-Schlagobers-Haube auf die Törtchen gesetzt und einen Klecks Erdnussbutter als Bett für die Mandarinen verstrichen.

 

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