Kürbis-Gnocchi klingt nach einem Gericht, dass perfekt in den Herbst passt. Leider gibt es nur ein Problem: Kürbis hat eine komplett andere Konsistenz wie Kartoffeln, viel weicher und flüssiger. Einfach ein normales Gnocchi-Rezept ändern, indem man die Hälfte der Kartoffeln durch Kürbis ersetzt, geht also nicht. Außerdem hätten wir dann immer noch keine Kürbis-Gnocchi, sondern einen Kürbis-Kartoffel-Hybrid. Deswegen habe ich mich vom Gnocchi-Gedanken verabschiedet und bin zu Nockerl gewechselt. Kürbis-Nockerl funktionieren nämlich wunderbar und passen genauso perfekt in den Herbst.
Es gibt bestimmt Kürbissorten, die sich für Nockerl besser eignen, und solche, die sich gar nicht eignen. Ich wollte aber ein Rezept, das mit jeder Sorte funktioniert. Wenn ich schon mal so ein sechs Kilo Monster schlachte, will ich auch Rezepte haben, mit denen ich das Ungetüm verarbeiten kann. Wenn dann jedes Rezept nach einer anderen Kürbissorte verlangt, wird man nie fertig! Deswegen könnt ihr alle meine Kürbisrezepte mit dem Kürbis kochen, den ihr grad da habt.
Wir brauchen: Kürbis, Mehl, Bio-Eier, Mehl, Zwiebel, Bergkäse, getrocknete Tomaten, blanchierten Blattspinat (meiner ist aus der Tiefkühltruhe), Knoblauch, Muskatnuss, Salz, Pfeffer – und nicht auf’s Foto geschafft haben es diesmal: Butter und Olivenöl.
Wenn ihr, wie ich, einen neuen Kürbis schlachtet, müsst ihr ihn erst mal putzen (also mit einem Löffel die Kerne rauskratzen und die Menge Kürbis, die ihr braucht, schälen, wenn es kein Hokkaido ist). Die benötigte Menge für die Kürbisnockerl ist als geputztes Gewicht angegeben. Ich hab mich langsam rangetastet und insgesamt 1/3 des Kürbis gebraucht. Den Rest lagere ich entkernt, aber mit Schale im Kühlschrank.
Den geputzten Kürbis grob in gleich große Stücke teilen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Im vorgeheizten Backofen bei 200°C Heißluft ca. 30 Minuten backen, bis der Kürbis weich ist. Den weichen Kürbis fein pürieren und ein bisschen abkühlen lassen. Während wir darauf warten, dass der Kürbis weich gebacken wird, bleibt genug Zeit um die Zwiebel und den Knoblauch zu putzen und fein zu hacken. Auch die getrockneten Tomaten könnt ihr jetzt schon in Streifen schneiden.
Den Bergkäse fein reiben und in einer Schüssel mit dem Mehl, frisch geriebener Muskatnuss, Salz, Pfeffer, Kürbismus und zwei Eigelb mithilfe einer Küchenmaschine verkneten. Von dem Kürbismus 3-4EL aufheben, das brauchen wir später noch.
Der Teig ist relativ weich und zäh, aber keine Angst, das gehört so! Schmeckt ihn ein bisschen ab, es ist wichtig, das genug Salz drinnen ist, damit die Kürbisnockerl nicht fad schmecken. In einem großen Topf reichlich Wasser zum Kochen bringen und auch das gut salzen.
Nehmt nun zwei Teelöffel zur Hand. Mit einem Teelöffel stecht ihr ein bisschen Teig ab und formt ihn mithilfe des zweiten Löffels, indem ihr den Teig solange von einem auf den anderen Löffel streicht, bis ein Nockerl entsteht. Das Nockerl lasst ihr dann ins siedende (aber nicht kochende!) Wasser gleiten.
Sobald die Kürbisnockerl fertig sind, steigen sie an die Wasseroberfläche. Schöpft sie mit einem Schaumlöffel ab und lagert sie in einer Schüssel, bis alle Nockerl gekocht sind. Eventuell klebt das eine oder andere Nockerl am Topfboden fest, deswegen rühre ich zwischendurch immer wieder mal sanft mit dem Schaumlöffel durch. Wenn alle Kürbisnockerl gekocht sind, erhitzen wir in einer Pfanne etwas Butter.
In der Butter braten wir die Kürbisnockerl portionsweise scharf an, sodass sie außen knusprig werden. Gebt nur so viele Nockerl in die Pfanne, wie in einer Ebene Platz haben, damit alle gleichmäßig braun werden.
Während wir die Kürbisnockerl anbraten, erhitzen wir in einer zweiten Pfanne einen Schuss Olivenöl. Darin werden Zwiebel- und Knoblauchwürfel glasig gedünstet. Dann kommt der Spinat in die getrockneten Tomaten dazu. Mit Muskatnuss, Salz und Pfeffer würzen. Zum Schluss das übrig gebliebene Kürbismus untermischen. Jetzt müssen wir nur noch die angebratenen Kürbisnockerl mit dem Spinat-Gemüse mischen und anrichten!
Die Kürbisnockerl sind innen weich und außen wunderbar knusprig. Sie haben einen feinen Kürbisgeschmack und je nach Kürbissorte eine ziemlich abgefahrene Farbe. Das Vorbereiten der Nockerl ist ein bisschen aufwendig, aber wenn ihr schon dabei seid, könnt ihr gleich mehr machen und die gekochten Nockerl portionsweise einfrieren. Auftauen, anbraten und mit eurer Lieblingssauce servieren geht dann ganz schnell.
- 1kg Kürbis, geputzt
- 300g Mehl
- 2 Eigelb, Bio
- 100g Bergkäse
- 100g Blattspinat, blanchiert
- 50g getrocknete Tomaten
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 2EL Olivenöl
- 30g Butter
- Muskatnuss
- Salz, Pfeffer
- Den Backofen auf 200°C Heißluft vorheizen. Den Kürbis auseinander schneiden, entkernen und schälen. In gleich große Stücke schneiden und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Im Ofen ca. 30 Minuten backen, bis der Kürbis weich ist. Herausnehmen, pürieren und abkühlen lassen.
- In einem großen Topf reichlich Wasser zum Kochen bringen, kräftig salzen. Den Bergkäse fein reiben. Das Kürbismus (3EL Mus für später aufheben) mit Mehl, Eigelben, Bergkäse, Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss zu einem glatten Teig verkneten (mit der Küchenmaschine).
- Aus dem Teig mit zwei Teelöffeln kleine Nockerl formen und ins siedende Salzwasser gleiten lassen. Bei schwacher Hitze ziehen lassen, bis die Nockerl an die Oberfläche steigen. Mit einem Schaumlöffel herausnehmen und in einer Schüssel zwischenlagern, bis alle Nockerl gekocht sind.
- Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. Die getrockneten Tomaten grob hacken. In einer Pfanne das Olivenöl erhitzen und Zwiebel und Knoblauch glasig dünsten. Spinat und getrocknete Tomaten hinzugeben, mit Muskatnuss, Salz und Pfeffer würzen.
- In einer zweiten Pfanne die Butter erhitzen. Die Kürbisnockerl portionsweise knusprig braten. Die knusprigen Nockerl mit dem Spinat mischen und sofort servieren.
Sabine Streitberger
Written on 5. Dezember 2015
Super lecker!!!
Hatte nur einen Hokkaido zuhause und hab den genommen.
Hab auf 600gr. Kürbis 2 Eigelb genommen.
Da wir beide nicht so auf Bergkäse stehen, hab ich einen alten Gouda verwendet. Passte auch gut und die Nockerl wurden schön fest. Haben dann noch ein bisschen frisch geriebenen Parmesan am Tisch darüber gegeben.
claudia
Written on 10. Oktober 2013
die kürbisnockerl sind einfach ein traum! schnell gemacht und überaus köstlich!
ich habe einen butternuss-kürbis (gemeinsam mit hokkaido mein favorit) genommen und musste bei der halben menge zwei ganze eier dazugeben, weil die nockerl sonst nicht formbar gewesen wären. aber da hat gar nix geklebt und ich war ruck-zuck fertig!
danke für dieses wunderbare rezept! ich freu mich schon auf viele neue!
glg! claudia
Claudia
Written on 11. Oktober 2013
hallo claudia (namensvetterin:D),
danke für dein liebes kommentar! butternusskürbis ist auch einer meiner lieblingskürbisse, er hat einfach ein herrliches aroma. erstaunlich wie unterschiedlich sich der teig bei dir dann verhalten hat! jch werde die nockerl demnächst auch wieder machen, diesmal vielleicht mit einem hokkaido. mal sehen, was rauskommt ;)