Herbstlicher Weintraubenkuchen

Meine Wurzeln liegen in einer der vielen Weingegenden Österreichs. Dementsprechend bin ich es gewohnt, dass ab Mitte September Weintrauben meinen Speiseplan dominieren. Egal ob als Snack zwischendurch, in einen herzhaften Salat hineingemischt oder als Beilage zur Brettljause – das Obst lässt sich vielseitig kombinieren und passt speziell gut zu herzhaften Speisen.

Nur als Kuchen werden Weintrauben bei uns nicht verarbeitet. Vielleicht liegt es daran, dass der Hauptfokus bei der Verarbeitung beim Wein liegt. Vielleicht auch daran, dass Weintrauben pur eh schon so gut schmecken, dass keiner auf die Idee kommt, sie in einen Kuchen zu stecken. Also dachte ich mir, ich probiers mal aus.

Passenderweise hat einer meiner Lieblingsrezeptmenschen Ottolenghi in seinem neuen Kochbuch Sweet ein Rezept für eine Vineyard Cake veröffentlicht, an dem ich mich hier schamlos bediene. Die Rezeptmenge wurde halbiert, damit der Kuchen der Einfachheit halber in eine normale Kastenform passt.

Wir brauchen: Mehl, Backpulver, Salz, Zucker, Butter, Olivenöl, Bio-Zitrone, Bio-Orange, Vanillezucker, Bio-Eier, Eiswein oder Trockenbeerenauslese und Weintrauben.

Den Ofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Kastenform mit Butter ausstreichen und bemehlen. Mehl, Backpulver und Salz in einer Schüssel mischen. Zucker mit Butter, Olivenöl, Vanillezucker und der abgeriebenen Schale und Zitrone und Orange in eine große Schüssel geben und mithilfe des Paddelaufsatzes einer Küchenmaschine ca. 2 Minuten bei mittlerer Geschwindigkeit schaumig schlagen. Nach und nach die Eier hinzufügen und gut vermengen. Bei niedriger Geschwindigkeit 1/3 des Mehls unterrühren, gefolgt von der Hälfte des Weins. Abwechselnd Wein und Mehl einrühren, mit etwas Mehl abschließen.

Den Teig in die Kastenform füllen und mit Weintrauben bestreuen. Im Ofen 20 Minuten backen.

Für das Zuckertopping Butter und Zucker in einer kleinen Schüssel mit einem Holzlöffel zu einer dicken Paste verrühren.

Zum Thema Weintrauben: Ich bevorzuge ja generell regionale Weintrauben, die leider nie kernlos und gern mal klein sind. Es zahlt sich aber aus, die zu verwenden, da sie einen spannenden Charakter und ein viel intensiveres Aroma haben als die Standard-Weintrauben im Supermarkt. Natürlich sollten sie für den Kuchen trotzdem von den Kernen befreit werden, da es wenig Spaß macht in einem Kuchen auf Kernen rumzukauen. Ist auch nicht mehr Arbeit als Kirschen entkernen. Einfach halbieren und rausschaben.

Nach 20 Minuten den Kuchen aus dem Ofen nehmen und die Zuckerpaste in kleinen Flocken darauf verteilen. Mit Weintrauben bestreuen und zurück in den Ofen stellen. Den Kuchen bei 175°C Ober-/Unterhitze weitere 35-40 Minuten backen (Stäbchenprobe machen). Danach 30 Minuten in der Form auskühlen lassen. Der Kuchen hält sich gut 5 Tage frisch, luftdicht bei Zimmertemperatur gelagert.

Ein paar Weintrauben sinken in den Kuchenteig, aber der Großteil karamellisiert oben drauf. Zusammen mit dem Zuckertopping ergibt das eine herrliche Kruste, die wunderbar zum flaumigen Kuchen passt.

Ein Kuchen, dessen Zutaten Italien schreien, mit ein bisschen österreichischer Regionalität. Wie immer (man kanns nicht oft genug sagen): nur die besten Zutaten ergeben das beste Ergebnis. Ein guter Süßwein kostet, aber man schmeckts halt auch raus. Was übrig bleibt, trinkt ihr einfach als Begleitung zum Kuchen. Herrlich! Lasst es euch schmecken :)

 

Hier das Rezept zum Drucken:

Herbstlicher Weintraubenkuchen
 
Arbeitszeit
Kochzeit
Zeit insgesamt
 
Portionen: 12
Zutaten
  • 250g Mehl
  • 1TL Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • 175g Zucker
  • 85g Butter, zimmerwarm
  • 40ml Olivenöl
  • 1 Bio-Zitrone
  • 1 Bio-Orange
  • 1TL Vanillezucker
  • 2 große Bio-Eier
  • 200ml Eiswein oder Trockenbeerenauslese, zimmerwarm
  • 100g Weintrauben, gewaschen und längs halbiert (kernlos)
Für das Zuckertopping:
  • 35g Butter, zimmerwarm
  • 35g Zucker
  • 100g Weintrauben, gewaschen und längs halbiert (kernlos)
Zubereitung
  1. Den Ofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Kastenform mit Butter ausstreichen und bemehlen.
  2. Mehl, Backpulver und Salz in einer Schüssel mischen.
  3. Zucker mit Butter, Olivenöl, Vanillezucker und der abgeriebenen Schale und Zitrone und Orange in eine große Schüssel geben und mithilfe des Paddelaufsatzes einer Küchenmaschine ca. 2 Minuten bei mittlerer Geschwindigkeit schaumig schlagen. Nach und nach die Eier hinzufügen und gut vermengen. Bei niedriger Geschwindigkeit ⅓ des Mehls unterrühren, gefolgt von der Hälfte des Weins. Abwechselnd Wein und Mehl einrühren, mit etwas Mehl abschließen.
  4. Den Teig in die Kastenform füllen und mit Weintrauben bestreuen. (Ich bevorzuge regionale Weintrauben, die leider nie kernlos sind. Es zahlt sich aber aus, die Weintrauben von den Kernen zu befreien. Ist auch nicht mehr Arbeit als Kirschen entkernen.) Im Ofen 20 Minuten backen.
  5. Für das Zuckertopping Butter und Zucker in einer kleinen Schüssel mit einem Holzlöffel zu einer dicken Paste verrühren. Nach 20 Minuten den Kuchen aus dem Ofen nehmen und die Zuckerpaste in kleinen Flocken darauf verteilen. Mit Weintrauben bestreuen und zurück in den Ofen stellen.
  6. Den Kuchen bei 175°C Ober-/Unterhitze weitere 35-40 Minuten backen (Stäbchenprobe machen). Danach 30 Minuten in der Form auskühlen lassen. Der Kuchen hält sich gut 5 Tage frisch, luftdicht bei Zimmertemperatur gelagert.

 

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