Mein absolut motivierter Plan Mitte letzten Jahres, wieder mehr zu bloggen, wurde vom Leben wunderschön durchkreuzt. 2017 endete mit einem tollen Urlaub, der Insolvenz meines Arbeitgebers und verzweifelter Wohnungssuche. 2018 startet nun mit neuer Arbeit, neuer Wohnung und definitiv kein Urlaub in Sicht. Dafür neue Küche, die quasi jetzt genau in diesem Moment aufgebaut wird. Toll!
Wie heissts so schön: Es kommt immer anders als man denkt… Umso mehr habe ich die Einladung ins Palazzo genossen, die ich im Jänner wahrnehmen konnte. Wie schon letztes Jahr durfte ich mir die einzigartige Dinnershow im Wiener Prater anschauen um euch davon zu erzählen.
Bis zum 11.03.2018 gastiert das Palazzo noch in Wien. Das neue Programm mit dem Titel „Kings & Queens“ bietet mit einer Mischung aus Akrobatik, 4-gängigem Dinner und Musik ein wunderbares Erlebnis für ein paar Stunden. Essen und Showeinlagen wechseln sich ab. Das gefällt mir gut, da es mir als Zuschauer Verschnaufpausen bietet, in denen ich mich jeweils auf das eine oder andere konzentrieren kann.
Gleich mal zum wichtigsten, dem Essen! Es gibt 2 Menüoptionen zur Auswahl, vegetarisch oder mit Fleisch. Das Menü gefiel mir dieses Mal gut, es kam mir mehr down-to-earth vor, mit weniger fancy Klimbim (es war eh immer noch genug fancy Klimbim dabei).
Als Vorspeise gab es: Geräucherte Bachforelle mit roten Rüben, Oberskren und Kerbel & Saibling mit Schnittlauch, Traubenkernöl und Limettencreme & Sashimi vom Waller mit Wasabi, Ingwer, Chili und Kräutersalat.
Viel Text für ein bisschen Fisch. Die Fische haben ein bisschen gefischelt, waren aber geschmacklich in Ordnung. Von mir aus hätte man auch ein Drittel weglassen können. Aber immerhin heimischer Fisch!
Hier ein paar Eindrücke davon, wie divers die Showeinlagen waren. Von beeindruckender Akrobatik über Gesang zu Zaubertricks war alles vertreten. Jede Inszenierung hat die Geschichte weiter erzählt. Licht und Musik unterstützen die Dramaturgie. Da vergeht die Zeit ziemlich schnell.
Der Zwischengang: Weiße Erdäpfelcremesuppe mit wildem Majoran, gebackenem Wachtelei und Trüffel-Pommes Frites.
Eine gute Winter-Suppe mit ein bisschen zu viel Pfeffer. Aufgetragen wurde sie im Suppentopf, das hat Charme. Leider bei den kleinen Tischen nicht wirklich praktikabel, da es schnell ungemütlich wird, wenn man den Topf auch noch irgendwo dazwischenquetschen muss.
Zum Hauptgang wurde eine confierte Entenkeule serviert. Dazu gabs Champagnerkraut, Erbsenpüree, Grammelknödel und karamellisierten Apfel.
Die Ente war wirklich köstlich – zart und würzig. Das Kraut hat super dazu gepasst. Aber die Grammelknödel hätten für mich nicht sein müssen. Sie haben dem ganzen Gericht eine Schwere verliehen, gegen die kein Erbsenpüree oder Apfel je angekommen wäre.
Der krönende Abschluss: Pralinenstollen von dunkler Schokolade mit Krokant und Nougat an Sauerkirschen, Eierliköreis und Punsch-Zabaione.
Uh, Nougat. Ich bin kein Nougat-Fan. Es liegt nicht am Nougat, es liegt an mir. Nougat ist mir einfach zu süß. Also dem Pralinenstollen würde ich einfach mal die Hälfte des Zuckers entziehen. Aber für andere mag es in Ordnung sein. Und zum Glück gabs Sauerkirschen dazu als Kontrast. Mein Highlight war die Punsch-Zabaione. In der hätt ich baden können, so gut.
Da ich aktuell Küchenlos bin, gibts heut kein Rezept für euch. Aber wenn ich ein Rezept gemacht hätte, wäre es Punsch-Zabaione gewesen!
Fazit: Immer noch eine schöne Geschenkidee finde ich. Man kann einen netten Abend im Palazzo verbringen, mit vernünftigem Essen und einer tollen Show. Günstig ist der Abend sicher nicht. Aber dafür wird eben auch einiges geboten. Und das Thema der Show passt diesmal wirklich ausgezeichnet zum Ambiente. Danke für den schönen Abend!