Mit Pizzateig habe ich lange herumexperimentiert. Praktisch jahrelang. Es gibt ja wirklich tausend Meinungen zum idealen Pizzateig. Die einen schwören auf Olivenöl im Teig, die anderen ersetzen das Wasser durch Milch oder sogar Bier (ich gebe zu, zu einer Biervariante hab ich mich doch nicht durchgerungen), wieder andere bleiben ganz puristisch bei Mehl und Wasser. Ich bin bei den Puristen hängen geblieben. Ob ich den Pizzateig nun mit Milch mache oder Olivenöl hinzufüge, ich merke keinen Unterschied im Ergebnis. Vielleicht bin ich auch ein Banause, aber aus Mehl, Wasser, Salz, Zucker und Trockengerm wird bei mir immer ein knuspriger, lockerer Pizzaboden. Eben genau was ich haben will. Der Teig lässt sich gut verarbeiten und dünn ausrollen, geht beim Backen auf und bildet eine knusprige Unterseite. Deswegen kommt hier mein Pizzateig-Rezept, die Grundlage für alle meine Pizzen, Flammkuchen, pikanten Germschnecken und sonstigen leckeren Schweinereien, die man in Germteig füllen kann.
Wir brauchen: warmes Wasser, Salz, Zucker, Trockengerm und Mehl. Alles Zutaten, die man ohne großen Aufwand immer lagernd haben kann.
Wir mischen das Mehl mit der Trockengerm, 1TL Salz und 1EL Zucker. Wenn ich nur eine halbe Portion Pizzateig mache (also 250g Mehl), nehme ich eine halbe Packung Trockengerm und reduziere die Salzmenge auf 1/2 TL und die Zuckermenge auf 1TL. Zu den trockenen Zutaten kommt das warme Wasser. Ich gebe es immer Portionsweise zu Teig, um zu verhindern zu viel Wasser zu erwischen.
Dann wird der Teig erstmal durchgeknetet, entweder mit der Hand oder etwas komfortabler mit der Küchenmaschine. Nach und nach kommt so viel Wasser hinzu, dass ein glatter, leicht klebriger Teig entsteht. Das geht recht schnell.
Wenn man zuviel Wasser erwischt hat und der Teig sehr klebrig oder sogar matschig wird, ist das kein Grund zur Panik! Einfach ein bisschen Mehl dazugeben, bis der Pizzateig die richtige Konsistenz hat. Ich habe die Erfahrung gemacht, das Germteig am Besten aufgeht, wenn er leicht klebrig ist. Also wenn ihr ihn anfasst und ein wenig Teig bleibt an den Fingern kleben, ist das gut. Wenn der ganze Teig kleben bleibt, gehört noch Mehl dazu, weil er zu nass ist. Wenn nichts kleben bleibt, ist er zu trocken und braucht noch ein bisschen Wasser.
Den fertig gekneteten Pizzateig packen wir in eine Germschüssel, die wir gut verschlossen an einem warmen Ort stehen lassen. Wer keine Germschüssel besitzt, legt den Teig in eine Schüssel und schlägt einfach ein Geschirrtuch fest drumrum.
Es reicht, wenn der Teig ca. 45 Minuten geht (bzw. die Germschüssel 3 Mal aufgeploppt ist). Je länger der Pizzateig geht, desto größer wird er (er fällt aber beim Weiterverarbeiten wieder zusammen, ist ja alles nur Luft). Wenn er gar nicht, oder nur sehr wenig aufgeht, liegt das vielleicht daran, dass der Teig zu trocken war. Ein anderer Grund kann sein, dass der Teig Zugluft abbekommen hat, das mag Germteig überhaupt nicht.
Zu Weiterverarbeiten den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche legen und locker durchkneten. Schon kann er in der gewünschten Dicke ausgerollt und nach Lust und Laune belegt werden. Die Menge reicht für zwei stattliche Pizzen, und damit für mindestens vier Personen (je nachdem wie viel ihr auf die Pizzen noch drauf packt). Gebacken wird die Pizza am Besten bei 230°C Heißluft auf unterster Schiene für ca. 15 Minuten. Ich habe diesmal einen Zucchini Flammkuchen gezaubert.
- 500g Mehl
- 1 Pkg. Trockengerm
- 1TL Salz
- 1EL Zucker
- ca. 300ml lauwarmes Wasser
- Mehl mit Trockengerm, Salz und Zucker mischen.
- Nach und nach das Wasser hinzufügen und zu einem glatten, leicht klebrigen Teig kneten.
- Den Teig an einem warmen, windgeschützten Ort entweder in einer mit einem Geschirrtuch zugedeckten Schüssel oder eine Germschüssel 45 Minuten gehen lassen.
- Nach Wunsch weiterverarbeiten und bei 230°C Heißluft auf unterster Schiene ca. 15 Minuten backen.
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