Gleich vorneweg eine Warnung: dieses Rezept ist furchtbar aufwendig. Aber glaubt mir, es lohnt sich wirklich! Der Hummus ist so cremig – zum hineinlegen. Viel besser als jeder gekaufte. Lasst euch das nicht entgehen!
Das Anstrengendste ist das Vorbereiten der Kichererbsen. Nehmt unter keinen Umständen dieses fertige Kichererbsenmus aus der Dose. Ich habe das einmal ausprobiert und kann euch versichern: es ist grauenvoll. Total sauer, weil irgendwelche Säuerungsmittel zugesetzt sind. Diesen sauren und leicht industriellen Geschmack bekommt man nicht mehr weg, egal wie sehr man versucht es mit Gewürzen auszubalancieren. Lieber komplett selber machen. Ich verwende ausschließlich getrocknete Kichererbsen. Die kann ich dosieren, wie ich lustig bin. Was übrig bleibt, lässt sich ewig aufheben – ist ja eh getrocknet! Ob der Hummus mit ganzen Kichererbsen aus der Dose genauso gut wird, weiss ich nicht.
Zuerst einmal müssen die trockenen Kichererbsen mindestens 12 Stunden in Wasser eingeweicht werden. Ich habe sie fast 24 Stunden eingeweicht, schadet auch nicht. Man muss nur drauf achten, dass alle Erbsen jederzeit mit Wasser bedeckt sind. Also eventuell zwischendurch welches nachschütten.
Danach kommt der lustigste Teil der Hummus-Herstellung: das Schälen der Kichererbsen. Ja, richtig, wir schälen jetzt jede einzelne Erbse. Es lohnt sich, ich verspreche es! Die wirkungsvollste Methode zum Schälen: eine Erbse zwischen Zeigefinger und Daumen klemmen und zusammendrücken, dann flutscht die Erbse meist von allein raus. Wenn sie sich weigert, muss man die Schale am spitzen Ende abreissen, dann sollte es auf jeden Fall gehen. Eine geschälte Erbse hat eine komplett glatte Oberfläche und eine gelbere Farbe als ihre ungeschälten Kameraden.
Man kann die Erbsen auch nach dem Kochen schälen, habe ich auch schon gemacht. Ich schäle sie nur lieber vor dem Kochen. Dann sind sie noch nicht so weich und zerfallen nicht sofort, wenn man die Finger ein bisschen zu fest zusammen drückt.
Was ich nicht empfehle, ist die „zwischen den Händen reiben“-Methode. In manchen Rezepten steht, dass man die Erbsen zwischen den Handflächen reiben soll, damit die Schale sich ablöst. In ungekochtem Zustand lässt das meine Erbsen völlig kalt, in gekochtem Zustand zerstört es sie sofort. Da man sie im Wasser reiben soll, hat man dann am Schluss Kichererbsenwasser mit Stückchen.
Die Kichererbsen mit Wasser bedecken und 1 Stunde kochen lassen. Auf keinen Fall Salz ins Wasser geben! Wir wollen ja, dass sie weich werden. Mit Salz wird das nix. Wenn die Erbsen fertig gekocht sind, einfach abgießen. Das Kochwasser aber unbedingt auffangen. Das wird später noch nützlich sein.
Jetzt geht’s los! Wir brauchen: Kichererbsen und Sud, Joghurt, Tahina, eine Zitrone (die darf auch weniger schrumpelig sein wie meine…), 2 Knoblauchzehen, Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel.
Zuerst die Kichererbsen in eine etwas schmalere Schüssel geben. Etwas Kochsud und Joghurt dazu und pürieren! Mit Sud und Joghurt ist es leichter zu pürieren. Trotzdem sparsam damit umgehen, damit der Hummus am Schluss nicht flüssig ist.
Tahina Soße und Zitrone kommt auch hinein. Hier der Beweis: Die Zitrone war nur von außen so unansehnlich ;) Viel zu schade zum wegwerfen! Wenn die Kichererbsen kleinpüriert sind, kann man mit dem Würzen anfangen: ein paar Prisen Salz, ordentlich frisch gemahlener Kreuzkümmel und Pfeffer. Es muss noch nicht perfekt abgeschmeckt sein, darum kümmern wir uns ganz zum Schluss. Ordentlich durchmischen nicht vergessen!
Da der Hummus so noch viel zu grob ist und weit entfernt von cremig wird er jetzt noch durch ein Sieb gestrichen. Ich teile die Menge immer in kleinere Portionen von 1 bis 2 EL, das machts etwas leichter. Das Schöne ist, dass auch grobe Kreuzkümmel- und Pfefferstückchen im Sieb zurückbleiben. So wird der Hummus makellos weiss!
Schon fast fertig! Jetzt nur noch mit Salz und Joghurt abschmecken. Es verträgt ganz schön viel Salz, also keine Hemmungen.
Mmmmmmh, einfach nur gut! Schön mit ein bisschen gutem Olivenöl angerichtet. Wer will da nicht sofort ein Grissini oder Gemüsestick oder Tortillachip oder Finger reindippen?
- 250g Kichererbsen, trocken
- 100g-150g Joghurt, natur
- 1 EL Tahina
- 1 Zitrone
- 2 Knoblauchzehen
- Kreuzkümmel
- Salz
- Pfeffer
- Die Kichererbsen mind. 12 Stunden in kaltem Wasser einweichen.
- Die eingeweichten Kichererbsen schälen, dann ca. 1 Stunde in Wasser köcheln lassen.
- Die fertig gekochten Erbsen abgießen und etwas Sud aufbewahren.
- In einem hochwandigen Gefäß die Kichererbsen mit Tahina, Joghurt und Zitronensaft pürieren. So viel Joghurt und Kochsud hinzufügen, dass eine cremige, aber nicht flüssige Masse entsteht.
- Mit Knoblauch, Kreuzkümmel, Salz und Pfeffer nach Geschmack würzen.
- Das Mus durch ein Sieb streichen, dadurch entsteht eine noch feinere Konsistenz.
- Abschließend nochmal nachwürzen und ev. mit Joghurt die Konsistenz beeinflussen.
Dünnes Pizzabrot - vanillakitchen
Written on 11. April 2016
[…] Selbstgemachter Hummus schmeckt übrigens toll dazu. Ja, ich mische gerne komplett verschiedene Gerichte miteinander… […]
Victoria
Written on 18. Juli 2015
Was passiert,wenn man die Kichererbsen nicht schält?
sind sie dann noch giftig?:o
LG victoria
Claudia
Written on 19. Juli 2015
Nein, sie sind ja gekocht :) Der Hummus wird einfach nicht ganz so fein in der Textur. Alles Liebe, Claudia
Zsou
Written on 23. Juni 2015
…. oder aber faul & lecker: es gibt in Asia Läden unter dem Namen „Chana Dal“ bereits geschälte, getrocknete Kichererbsen(-hälften). :) 500g ungefähr 1,50 EUR. Viel Spaß!
Kochen - tirgumures | Pearltrees
Written on 15. Juni 2015
[…] Der Speisezettel hat sich durch die vielseitigen Angebote an Obst, Gemüse, Pilzen, Fleisch und Getreide entsprechend entwickelt. Ich lade Sie ganz herzlich ein zum Schnuppern und Nachkochen. Bei manchen Rezepten finden Sie Empfehlungen zu passenden Getränken. Diese stammen in der Regel vom Anbieter des Weines oder Bieres. Sie finden einen Hinweis, falls ich den Wein oder das Bier bereits probiert habe und auch eine kurze Degustationsnotiz. Hummus, ganz klassisch – vanillakitchen. […]
orangelime
Written on 6. Mai 2015
Das Rezept klingt total klasse und wird bald mal ausprobiert – allerdings ohne den Joghurt.
Könnt ihr mir eventuell Erfahrungswerte nennen, wie lange der fertige Hummus sich gekühlt hält?
Claudia
Written on 6. Mai 2015
Puh, da fragst du mich etwas schwieriges…. Bei mir muss er nie länger als ein paar Tage halten. Hummus lässt sich aber auch gut einfrieren, wenn du also auf Nummer sicher gehen willst, frier ihn einfach portionsweise ein (am besten flach, damit er schneller auftaut).
brumm
Written on 10. Februar 2014
„Klassisch“ ist das aber leider nicht. Joghurt gehört einfach nicht an Hummus, niemals, und es ist auch für cremigkeit o.ä. überhaupt nicht notwendig. Zudem ist es dann auch nicht mehr komplett pflanzlich, was schade ist.
Aber Hauptsache ist: Schälen. Bin immer wieder überrascht wie wenige diesen essentiellen Schritt auslassen.
Claudia
Written on 10. Februar 2014
Immerhin kein Rote Rüben-, Kürbis- oder Olivenhummus :) Kann verstehen, dass sich viele ums Schälen drücken wollen, weil’s aufwendig ist, aber da geb ich dir recht – es macht einfach einen immensen Unterschied aus.
Çan
Written on 7. März 2015
Joghurt gehört sehr wohl zur klassischen Variante! Traditionell wird der Joghurt für die Cremigkeit untergerührt, oder eben auch nicht. Mit und ohne Joghurt sind beides traditionelle Varianten. Mit Joghurt ist aber verbreiteter, da cremiger.
Ulaya Gadalla
Written on 18. Januar 2014
Rezept bestens gelungen. Ich kann mitreden, hab Jahre in Kairo gelebt. Dieses Hummusrezept wird bei unserer nächsten Party serviert. Zubereitung auch sehr nett beschrieben.
Claudia
Written on 20. Januar 2014
Danke, ich freu mich, dass es gut geklappt hat und schmeckt :) Selbstgemachter Hummus ist halt einfach der beste, nicht wahr?
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Written on 3. Juni 2013
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Written on 3. September 2012
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